Gedicht: Des Leben oaner Muatta

Des Leben oaner Muatta

Es kimb hoid die Zeit, es muaß woi so sei,

dass ma ans Heiraten denkt und a Muatta mecht sei.

Molst da alls so sche aus siachst es bald ei,

dass de Wirklichkeit  gonz anders tuat sei.

Is a Kind amoi do, du woast es is gsund,

dös is da Muatta ihr allerschönst Stund.

Hetzt koane Kinda daspoaratst da viel Leid

derfst a mit vagessen, versamatst a d´Freid.

Wern dö Kinda mehr und es kimb scho de Zeit

do gibt´s scho mitunta an Streit.

Wias holt  is en Leben do sollt nocha allwei as Dirndl nochgebn.

Dös wills owa a nit do wird’s amoi wild,

allwei sollt i gscheida sei, mei Bruada brauchts nid.

San de Buam allwei draußn auf d´Nocht kemmans gwiß,

auf und auf voller Dreck dö Hosen an Zriß.

Woscht es holt wieda und flickst es a glei,

zan long nocheschimpfen host eh nit dawei.

Kimb donn da Muattatog do teans gonz geheim,

a Geschenk mochen für d´Muatta, a Überraschung solls sei.

Is dö Kleana glei kemma dö hots nit dagroden,

du kriagst gonz ebbas schens

oba i derf nix varoten.

So vergehn dö Johr du werkst jeden Tog,

vor lauter Freid a die Kinda gspierst nit viel von da Plog.

Oft wunderst dö selba wiast es olls so daschoffst,

a Gottvertraun brauchst holt nocha griagst scho de Kroft.

Kimst so za ondre Leit siagst a wenk drei,

nocha woast das holt überall oa aba tuat sei.

San dö Kinda groß so gehns ausn Haus,

donn is für a Muatta a schene Zeit aus.

Sitzt so alloa tuast oft a wenk rehrn,

do muast holt donn allwei va de schen Stunden zehrn.

Hiatz basteln dö Enkerl scho recht a liabs Zeig

und mochn damit eana Oma a Freid.

Denk i heit so zruck auf dös Leben

donn woas nia la, gonz angfüllt is gwen.

Miat i no a moi jung sei i glabats oft gern

das i ement wieda  so a Muatta tat wern.

© Maria Seidl